Bleirohre in Bonner Häusern – was Eigentümer jetzt wissen müssen
Als Immobilienmakler in Bonn begegnen wir regelmäßig Fragen rund um die Bausubstanz älterer Gebäude – insbesondere zu einem Thema, das viele Eigentümer betrifft, aber oft unterschätzt wird: Bleirohre in der Trinkwasserinstallation. Im Folgenden erklären wir, warum Bleirohre ein Risiko darstellen, ab wann sie verboten sind und was Bonner Immobilieneigentümer jetzt tun sollten.

Warum Bleirohre ein Problem sind
Bis in die frühen 1970er-Jahre wurden in vielen deutschen Städten – auch in Bonn – Wasserleitungen aus Blei verbaut. Blei war leicht formbar, langlebig und galt als praktisch. Heute wissen wir: Schon geringe Mengen Blei im Trinkwasser können gesundheitsgefährdend sein – vor allem für Kinder und Schwangere.
Das Schwermetall kann sich im Körper anreichern und das Nerven-, Blut- und Immunsystem schädigen. Deshalb hat der Gesetzgeber reagiert und klare Vorgaben für den Austausch solcher Leitungen geschaffen.
Ab wann sind Bleirohre verboten?
Die rechtliche Grundlage bildet die Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die 2023 novelliert wurde. Darin steht eindeutig (§ 17 TrinkwV):
„Betreiber von Wasserversorgungsanlagen müssen Bleileitungen bis spätestens 12. Januar 2026 entfernen oder stilllegen.“
Das bedeutet:
- Ab 2026 dürfen in keinem Wohn- oder Gewerbegebäude mehr Bleirohre vorhanden sein, die Trinkwasser führen.
- Zusätzlich wird der Grenzwert für Blei im Trinkwasser am 12. Januar 2028 halbiert – von aktuell 10 µg/l auf 5 µg/l.
Damit ist klar: Eigentümer, Hausverwaltungen und Vermieter in Bonn müssen jetzt handeln.
Wie stark ist Bonn betroffen?
In Bonn finden sich noch zahlreiche Gebäude, die vor 1973 errichtet wurden – insbesondere in Vierteln wie Südstadt, Beuel, Kessenich, Poppelsdorf oder Endenich. Viele dieser Häuser sind heute begehrte Altbauten – doch wer ein solches Objekt kauft oder vermietet, sollte sich der möglichen Bleileitungs-Problematik bewusst sein.
Auch wenn Teilstücke oder Hausanschlussleitungen ersetzt wurden, können Reststücke aus Blei noch vorhanden sein.
So erkennen Sie Bleirohre
Eine einfache Sichtprüfung kann helfen:
- Farbe: mattgrau bis silbrig, ohne sichtbare Naht.
- Material: weich – lässt sich mit einem Messer leicht ritzen.
- Klang: dumpf beim Klopfen (im Gegensatz zu Kupfer oder Stahl, die hell klingen).
Tipp: Wer unsicher ist, kann über ein Trinkwasserlabor eine Analyse durchführen lassen. In Bonn bieten z. B. das Stadtwerke Bonn Labor oder unabhängige Prüfdienste entsprechende Tests an.
Was Hauseigentümer jetzt tun sollten
- Leitungen prüfen lassen – Beauftragen Sie einen Fachinstallateur oder Gutachter, um die vorhandene Installation zu beurteilen.
- Sanierung rechtzeitig planen – Der Austausch von Leitungen kann mehrere Wochen dauern und Kosten im vier- bis fünfstelligen Bereich verursachen.
- Nachweise dokumentieren – Lassen Sie sich nach erfolgter Sanierung eine schriftliche Bestätigung der Fachfirma geben.
- Transparenz bei Verkauf & Vermietung – Bleirohre gelten rechtlich als Sachmangel. Verkäufer und Vermieter sind verpflichtet, über deren Vorhandensein zu informieren.
Besonderheiten für Bonner Eigentümer und Investoren
Die Stadt Bonn informiert regelmäßig über Trinkwasserqualität und Sanierungspflichten. Unter bonn.de finden Sie aktuelle Hinweise zur Trinkwasserverordnung und Anlaufstellen für Wasseranalysen.
Auch Investoren, die Mehrfamilienhäuser in Bonn erwerben, sollten bei der technischen Due Diligence prüfen, ob Bleirohre vorhanden sind – insbesondere bei Objekten aus den 1950er- bis 1970er-Jahren.
Fazit: Jetzt handeln, bevor die Frist abläuft
Bleirohre sind ein Thema, das viele Altbauten betrifft – und in Bonn mit seinem reichen Altbaubestand besonders relevant ist. Bis 12. Januar 2026 müssen Eigentümer aktiv werden, um Bußgelder und Wertverluste zu vermeiden. Eine rechtzeitige Prüfung und Modernisierung sichert nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sondern auch den langfristigen Immobilienwert.
Über Jansen Immobilien
Als gewerblicher Immobilienmakler in Bonn beraten wir Eigentümer, Käufer und Investoren rund um alle Themen der Immobilienbewertung, Sanierung und Vermarktung. Gerne vermitteln wir auch Kontakte zu regionalen Handwerksbetrieben und Gutachtern, die bei der Prüfung und Erneuerung von Bleileitungen unterstützen.
Kontakt: 0228 – 364049
Standort: Jansen Immobilien, Aennchenstraße 19, 53177 Bonn







